Month: September 2018

Dansk rekord i Sverige-bashing

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Screenshot 2018-09-30 09.39.12Et ultrakort læserbrev i Politiken, 30.9.2018:

Sverige-bashing

Thomas Borchert, København:

Man følger med beundring de stadig nye rekorder i mediesporten Sverige-bashing. Kronikøren Marianne Stridsen konkluderer (25.9.), at en ’Robbespierre med knytblusa’ i skikkelse af Svenska Akademiets afgåede sekretær Sara Danius har ’taget magten’ ved at hænge uskyldige mennesker ud ’for de frygteligste ting’. Ingen af dem skulle foreløbig være ’blevet retslig dømt for noget som helst’.

I samme udgave af avisen fortælles, at nøglefiguren i #MeToo-konflikten omkring Akademiet er fængslet frem til domsafsigelsen. Hans forsvarer forventer en fældende dom for voldtægt. Kedelige fakta.

Så er det mere underholdende at læse om Danius som ’puritansk surmulende’, den ’gale kvinde’. Tillykke, Politiken, som vært for ny rekord i Sverige-bashing.

Auf Deutsch im “Krautreporter”: Brief an meine dänischen Gastgeber über die verrückte Ausländerpolitik ihrer Politiker

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Rechte Politik

So verrückt ist es, in einem Land zu leben, in dem seit Jahrzehnten Rechtspopulisten den Ton angeben

etwa 6 Min. Lesedauer

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Liebe Dänen,

als Dauergast möchte man nicht unhöflich sein. Auch habe ich in meiner Muttersprache Deutsch eine „Gebrauchsanweisung für Dänemark“ voller Lobeshymnen geschrieben. Über meine 35 guten Jahren hier steht zum Beispiel in einem Kapitel über die Hauptstadt: „Ich bin sicher, dass du mir zu einem milderen und lebensfroheren Blick verholfen hast, Kopenhagen. Tausend Dank dafür.“ Der Satz hätte an das ganze Land adressiert sein müssen, denn so fühlt es sich an.

Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb muss ich jetzt mal ganz direkt fragen: Seid ihr verrückt geworden? Oder anders ausgedrückt: Haben eure Politiker den Verstand verloren? Mich selbst frage ich gleichzeitig, ob ich ganz neue Brillen brauche.

 

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Kronik i Jyllands-Posten: Kære danskere, hvornår stopper i tvangshåndtryk og alle de andre tosserier af jeres politikere?

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Er I da blevet vanvittige?

Hvem ved sine fulde fem ville tro mig, hvis jeg i den tyske avis skrev om alle disse vanvittige forslag fra de danske politikere. Det lyder bare for tosset.

Selvom jeg også bestod eksamen nummer to, har jeg endnu ikke indsendt min ansøgning. Et eller andet splinternyt og tosset politisk påfund får mig gang på gang til at tænke: ”Måske kører det tog alligevel uden mig”. Tegning: Rasmus Sand Høyer

 

Kære danskere,

Som gæst i jeres land vil jeg nødig være uhøflig. Til mine landsmænd syd for grænsen har jeg da også skrevet en ”brugsanvisning til Danmark”, nemlig bogen ”Gebrauchsanweisung für Dänemark”, og den er fuld af lovprisninger. Efter 35 gode år som herboende udlænding erklærer jeg f.eks. i et kapitel om hovedstaden: »Jeg er sikker på at du, København, har hjulpet mig til et mildere og gladere livssyn, tusind tak for det.« Sætningen burde være adresseret til hele landet, for det føles sådan.

Alligevel, eller netop på denne baggrund, må jeg nu spørge jer: Er I da blevet vanvittige? Er jeres politikere gået fra sans og samling? Og hvor længe vil I finde jer i det? Jeg spørger samtidig mig selv, om jeg har brug for helt nye briller.

For at fastholde opmærksomheden må politikerne finde på det ene vanvittige kunstgreb efter det andet, stadig mere radikalt og tosset end det forgående. Read the rest of this entry »

Die Rechte möbliert nun auch Schweden um

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Aus für Schwedens Sozis

Bürgerblock und Rechtspopulisten wählen Premier Löfven ab.

Schweden
Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven (vorne rechts) verliert die Vertrauensabstimmung. Foto: afp

Drei Wochen nach den Wahlen erlebt Schweden, wie die massiv gestärkten Rechtspopulisten gewohnte politische Strukturen aus den Angeln heben und die anderen Parteien ins Schwimmen bringen. Zur Eröffnung des Reichstages in Stockholm haben die aus Nazigruppen hervorgegangenen Schwedendemokraten am Dienstag den Ausschlag für die Abwahl des bisherigen sozialdemokratischen Premiers Stefan Löfven gegeben. Ihre 62 Abgeordneten verhalfen den Mitte-rechts-Parteien, die insgesamt 143 Sitze im neuen Parlament haben, zu einer Mehrheit gegenüber dem Mitte-links-Lager hinter Löfven, das über 144 Sitze verfügt.  Read the rest of this entry »

Alternative Nobelpreise 2018

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Alternativer Nobelpreis Menschenrechtler aus Saudi-Arabien geehrt

Unter den Empfängern des Alternativen Nobelpreises sind erstmals drei Saudis. Die Menschenrechtler werden in ihrem Heimatland geächtet – so wie auch die Ehrenpreisträgerin.

24. Sept. 2018

Alternative Nobelpreise
In Saudi-Arabien inhaftiert: Abdullah al-Hamid, Walid Abu al-Chair und Mohammed Fahad al-Kahtani (v. l. n. r.). Foto: dpa

Sie sollen zeigen, dass es trotz der Flut entmutigender Schlagzeilen über Umweltzerstörung, Demokratieabbau, Nationalismus und globale Raffgier auch anders geht: Die Alternativen Nobelpreise gehen in diesem Jahr an drei Menschenrechtler aus Saudi-Arabien sowie einen afrikanischen Bauern und einen australischen Agrarwissenschaftler für ihre nachhaltig funktionierenden Konzepte. Sie teilen sich die Preissumme der Stockholmer Stiftung Right Livelihood Award von umgerechnet 290 000 Euro. Den nicht dotierten Ehrenpreis bekommt eine erfolgreiche Korruptionsjägerin aus Guatemala zusammen mit ihrem kolumbianischen Mitstreiter. Read the rest of this entry »

Ein einziger Spekulant bringt Skandinaviens Strombörse ins Wanken

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Norwegen: Offenbarungseid eines Zockers

Ein norwegischer Spekulant bringt mit einer gigantischen Wette die Strombörse ins Wackeln und ist nun selbst pleite.

20. Sept. 2018

Wenn einer sich gründlich verzockt hat, gibt es für andere was einzustreichen. Knapp eine Woche nach dem spektakulären Offenbarungseid des norwegischen Spekulanten Einar Aas hat die deutsche Uniper aus dem Eon-Verbund das Portefeuille des 47-Jährigen an der Nasdaq-Strombörse in Oslo übernommen. Aas, bis vor kurzem einer der Reichsten im dank Öl und Gas superreichen Norwegen, musste pünktlich zum zehnten Jahrestag der Lehman-Brothers-Pleite bekennen, dass seine gigantischen Wetten auf Spekulationsgewinne mit Elektrizität komplett zusammengekracht sind. Read the rest of this entry »

Die rechte Mehrheit bereitet den Regierungswechsel vor

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Schwedens Konservative vor dem Sündenfall

Nach der verlorenen Wahl scheint Parteichef Kristersson bereit zur Zusammenarbeit mit den rechtspopulistischen „Schwedendemokraten“.

11.09.2018
Ulf Kristersson
Will Premier Stefan Löfven unter allen Umständen abwählen: Ulf Kristersson, Chef der Konservativen. Foto: afp

Dass die Schwedendemokraten bei den schwedischen Reichstagswahlen „nur“ um knapp fünf Prozentpunkte auf 17,6 Prozent klettern konnten, hat die Siegerstimmung bei ihrer Wahlparty deutlich gedämpft. Die Rechtspopulisten hatten nach verschiedenen Umfragen auf den Sprung über 20 Prozent gehofft, vorbei an den Konservativen und möglichst auch noch an den seit mehr als 100 Jahren dominierenden Sozialdemokraten. SD-Parteichef Jimmie Åkesson (39) konnte nach seinem Wahlkampf gegen Zuwanderung als Wurzel aller Übel trotzdem Optimismus verbreiten: „So deutlich gestärkt werden wir jetzt massiv Einfluss bekommen.“ Er werde schon Montag „den Ulf zu einem langen Gespräch einladen“ und sei zu jeder Zusammenarbeit bereit. Read the rest of this entry »

Rechte Schwedendemokraten so stark wie befürchtet

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Vergifteter Sieg für Schwedens Genossen

Die Sozialdemokraten bleiben zwar stärkste Kraft, müssen sich nach Verlusten aber neue Partner suchen. Nach der ersten Prognose liegen die Schwedendemokraten (SD) bei 19,2 Prozent. Sie werden damit zweitstärkste Kraft.

9. Sept. 2018

Wahlen in Schweden
Dem Chef der Sozialdemokraten, Stefan Löfven (Mitte), stehen unruhige Zeiten bevor. Foto: dpa

Die Rechtspopulisten setzen ihre europaweiten rasanten Vormarsch auch im früher sozialdemokratischen Vorzeigeland Schweden fort. Nach der ersten Prognose am Sonntagabend lagen die ausländerfeindlichen und aus Nazigruppen entstandenen Schwedendemokraten (SD) bei 19,2 Prozent. Bei der letzten Reichstagswahl 2014 waren es noch 12,9 Prozent gewesen. Sie werden damit zweitstärkste Partei im Stockholmer Parlament.

Den Sozialdemokraten von Ministerpräsident Stefan Löfven bescherte die Wahl demnach mit 26,2 Prozent einen Verlust von 4,8 Prozentpunkten gegenüber 2014 und damit das schlechteste Ergebnis seit der ersten Wahlbeteiligung im Jahr 1911. Löfvens Partei, die Schweden über 100 Jahre fast immer und überwiegend im Alleingang regierten konnte, verlor auch massiv Wähler an die Linkspartei. Diese kletterte von 5,7 auf 9 Prozent. Read the rest of this entry »

Schwedendemokraten: Populisten mit Nazi-Wurzeln

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Nett und fanatisch

Wie der Chef der rechten Schwedendemokraten, Jimmie Åkesson, Stimmen fängt. Ein Porträt.

8. September 2018

 

Jimmie Akesson
Jimmie Åkesson wirbt mit einfachen Lösungen für komplexe Probleme. Foto: rtr

So ein netter Mann! Jimmie Åkesson, adrett, zivilisiert und augenscheinlich mit sich im Reinen, hat eindeutig die Sympathien der erstaunlich zahlreichen Zuhörerschaft, wenn er vier Mal in acht Stunden für seine Schwedendemokraten (SD) auf den Marktplätzen wirbt. Schon morgens um zehn im kleinen Landskrona hören ihm nicht nur Rentner oder Arbeitslose zu. Auch viele Jugendliche im Alternativ-Look und Frauen mittleren Alters klatschen begeistert, aber nicht fanatisch oder hasserfüllt.

Der 39-Jährige mit sorgsam gegelten schwarzen Haaren behält einen angenehm weichen Grundton bei, wenn er ihnen ausmalt, wie seine rechtspopulistische Partei das durch angeblich ungebremste Asylzuwanderung ruinierte Schweden in ein schönes „Volksheim“ zurückverwandeln kann: Sind die Grenzen wieder dicht, ist genug Geld da, um die endlos langen Wartezeiten auf Krankenbehandlungen zu verkürzen und das Recht auf Vollzeitbeschäftigung für Frauen im öffentlichen Dienst mit „humanen und würdigen Arbeitszeiten“ durchzusetzen. Postwendend werde die Partei auch die ungerecht hohe Rentenbesteuerung und den Benzinpreis kräftig senken. Read the rest of this entry »

Die Rechte stürmt auch in Schweden voran

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Schwedens Rechte vor dem Wahlsieg

Die Sozialdemokraten und gemäßigte Parteien befürchten enorme Stimmenverluste.

8. September 2018

Wahlplakate in Stockholm
Auch die Plakatflut wird Schwedens Sozialdemokraten nicht vor einer massiven Wahlschlappe bewahren. Foto: rtr

Wenn Galgenhumor Stimmen bringt, kann Schwedens sozialdemokratischer Regierungschef Stefan Löfven doch noch hoffen. Als ihn beim TV-Duell vor der Reichstagswahl an diesem Sonntag sein konservativer Herausforderer Kristersson mit der Bemerkung verspottete, „Ihr seid eine 24-Prozent-Partei und glaubt, ihr hättet immer noch 50“, konterte der Premier trocken wie Knäckebrot: „Wie groß seid ihr denn?“ Gelächter im Studio, denn Ulf Kristerssons Partei erwartet allen Umfragen zufolge genauso sicher eine Katastrophe wie die Sozialdemokraten: 2010 hatten die „Moderaten“ noch 30 Prozent, jetzt liegen sie um die 17. Read the rest of this entry »