Dänemark

Frühstart für den gigantischen Fehmarnbelt-Tunnel

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Molenbau für die Fehmarnbeltquerung: Vor der Insel Lolland sollen rund 2,3 Millionen Tonnen Granit das Fundament für einen Arbeitshafen legen.

Fehmarnbelt-Querung

Die Dänen baggern schon

  • von Thomas Borchert

Noch vor einem Urteil des Leipziger Bundesverwaltungsgerichts gibt Kopenhagen den Startschuss für den Bau des Fehmarnbelt-Tunnels. Die Kritiker könnten am Ende in die Röhre schauen.

Die Ostsee trennt Deutschland und Dänemark am Fehmarnbelt nur über 18 Kilometer. Aber wenn es um das gigantische Tunnelprojekt unter dieser Meeresenge geht, liegen Welten zwischen beiden Ländern. Während ab Ende September vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig erst noch über deutsche Klagen gegen den Bau verhandelt und entschieden werden muss, sind auf dänischer Seite schon die Bagger munter in Aktion.

Vor Rødbyhavn schaufeln sie seit ein paar Wochen 2,3 Millionen Tonnen Granit als Mole für einen Arbeitshafen ins Wasser. Von hier aus sollen die 200 Meter langen, 70 000 Tonnen schweren Tunnelelemente zu ihrem Bestimmungsort geschleppt und am Meeresgrund zum längsten Senktunnel der Welt zusammengefügt werden.

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Mord an Afro-Dänen auf Bornholm: Spielt Rassismus eine Rolle?

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Zwei frühere Schulfreundinnen des 28-Jährigen Mordopfers legen Blumen am Tatort auf Bornholm ab. 

Bornholm

Sind Dänen immun gegen Rassenhass?

  • von Thomas Borchert

Nach einer brutalen Mordtat schließt die Polizei ein fremdenfeindliches Motiv verblüffend schnell aus.

Auf der Ostseeinsel Bornholm haben zwei Einheimische einen Afro-Dänen nachts in einem Wald stundenlang so schwer misshandelt, dass er am folgenden Tag im Krankenhaus starb. Die Polizei teilte mit, dass einer der beiden dabei ein Knie auf den Hals des Opfers presste, genau wie ein US-Polizist im Fall des dabei getöteten Afro-Amerikaners George Floyd. Zwei Brüder wurden als tatverdächtig festgenommen, einer der beiden gilt als stolzer Träger von Hakenkreuz- und „White-Power“-Tattoos und huldigt auf Facebook einem wegen rassistischer Hetze verurteilten Koranverbrenner. Dennoch ist sich Dänemarks Polizei auffallend schnell sicher: Rassismus ist kein Motiv bei diesem Mord.

Danmark&Corona: politistat i et helt år

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(Uddrag)

Vantro tyskere: Er Danmark blevet en politistat?

Tyskerne er overraskede over, at den danske regerings strategi mod corona har indbefattet lovmæssige muligheder, som ville være forfatningsstridige i Tyskland.
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Tegning: Rasmus Sand Høyer

Tvangsbehandling og tvangsisolering ved mistanke om corona? Sundhedsministeren har fået op til et helt års bemyndigelse til at lade militær bistå sundhedsmyndigheder og at overdrage myndighedsopgaver til private sikkerhedstjenester? Regeringen ønsker tilladelse til indtrængen i folks private hjem uden dommerkendelse?

Det forholder sig nok sådan, at Heunicke ved den første corona-alarm havde nogle søvnløse nætter, ikke af magtbegær, men af bekymring.

Aldrig i livet! Det er noget, du selv har fundet på. Frankfurter Rundschaus læsere tudede mig ørerne fulde efter min første corona-rapport fra København. »Danmark er grundlæggende et frit samfund, og folk ville straks protestere på gaden, hvis de blev præsenteret for sådanne uhyrligheder!« skrev en læser. Min beretning skaffede avisen en førsteplads på en hitliste over de vildeste fake news angående corona og skaffede mig flere vantro læserkommentarer end alle tidligere Danmarksartikler tilsammen.

Keine Hygge: Eine absurd verweigerte Einbürgerung in Dänemark

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Kopenhagen 2020: die Autorin an ihrem Schreibtisch. privat
Skandinavien 2020: Autorin Annette Herzog  am Schreibtisch.© privat

28.05.20 17:35

Einbürgerung in Dänemark

Dänisch lernen ist nicht schwer …

  • von Thomas Borchert

… Dänin werden dafür sehr. Annette Herzog lebt seit 30 Jahren in Kopenhagen, ihre Bücher sind preisgekrönt. Nun wird ihr die Einbürgerung verweigert, weil sie keinen Sprachtest vorweisen kann.

So einen wilden Slalom quer durch die zweite Sprache im Leben muss man erst mal hinbekommen, noch dazu mit Bilderbuchsturz vor dem Ziel. Annette Herzog, 1960 in der DDR geboren und dort zur Dänisch-Dolmetscherin ausgebildet, hat es nach Wende und Auswanderung in die Spitzengruppe von Dänemarks Kinderbuchautorinnen geschafft. Um jetzt vom Kopenhagener Ausländerministerium die Ablehnung ihres Antrags auf Einbürgerung mitgeteilt zu bekommen, weil sie „die geltenden Bestimmungen zum Nachweis von Dänischkenntnissen nicht erfüllt“.

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Corona-Grenzöffnung: Schweden unerwünscht

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26.5.2020
Hat Schweden einen eigenen Weg gewiesen: Staatsepidemiologe Anders Tegnell. Jonathan NACKSTRAND/AFP
Hat Schweden einen eigenen Weg gewiesen: Staatsepidemiologe Anders Tegnell.© Jonathan NACKSTRAND/AFP

26.05.20 09:30

Pandemie

Schweden wegen Corona-Sonderweg unerwünscht

  • von Thomas Borchert

Die skandinavischen Partner sehen den Nachbarn Schweden in der Corona-Krise als Virenverbreiter und lassen ihre Grenzen geschlossen.

  • Schweden hat wegen des Coronavirus auf die Verantwortung der Bürger gesetzt. 
  • Dem Land droht die Isolation.
  • Hohe Corona-Opferzahlen in Schweden.

„Wir werden jetzt Europas persona non grata“, kommentiert die schwedische Reiseexpertin Lotti Knutson im heimischen Fernsehen die Nachricht, dass Zypern die Flughäfen wieder für Touristen öffnen will. Aber eben nicht für Schweden wegen der dort relativ hohen Totenzahlen als Corona-Folge. Das größte Land Skandinaviens wird nun mit seiner liberalen Strategie per Einreiseverbot zu den „Failed States“ der Pandemiebekämpfung neben Russland, Belgien, Großbritannien, Spanien und Italien gerechnet.

Schweden in der Corona-Krise Außenseiter

Psychologisch und auch praktisch härter trifft die Schweden, dass sie sogar bei ihren nordischen Nachbarn als mögliche Virusverbreiter weiterhin abgewiesen werden sollen. Wenn Finnlands Staatspräsident Sauli Niinisto verkündet, dass man „alle Risiken an den Grenzen zu Schweden und Russland minimieren muss, weil unser Land den Kampf gegen Corona um vieles besser bestanden hat“, muss das in schwedischen Ohren wie die Aufkündigung einer uralten Familienfreundschaft klingen.

Der norwegische Chefepidemiologe Frode Forland sagte den Nachbarn in deren Rundfunknachrichten per vertrautem skandinavischen Du, aber kühl: „Ihr habt nun mal eine größere Verbreitung des Virus als wir, und deshalb ist es schon logisch, unsere Grenze weiter dicht zu halten.“

Schweden verzichtete auf Corona-Lockdown

Während die Regierungen von Island, Dänemark, Norwegen und Finnland die im internationalen Vergleich niedrigen Opferzahlen (zwischen zehn auf Island und 562 in Dänemark) als Erfolg der harten Lockdowns verkaufen können, muss der schwedische Regierungschef Stefan Löfven bei jetzt mehr als 4000 Toten immer wieder bekennen, dass vor allem der Schutz alter Heimbewohner nicht funktioniert habe.

Löfvens dänische Kollegin Mette Frederiksen will diese Woche Einzelheiten der als sicher geltenden Öffnung der Grenzen mit den Nachbarländern verkünden. Auch hier ist mit klaren Rollenzuweisungen zu rechnen: Deutsche Besucher sind wieder zahlreich willkommen, vor allem als zahlende Nutzer dänischer Sommerhäuser. Die Nachbarn aus Schweden dagegen müssen sich auf anhaltende Einreiseverbote einstellen, weil sie in der öffentlichen Wahrnehmung als die aus dem „Failed State“ gelten.

Corona-Krise: Uneindeutige Gemengelage

Es hilft den schwedischen Politikern wenig, auf die in Wirklichkeit ganz und gar nicht eindeutige Gemengelage beiderseits der Grenze hinzuweisen: Kopenhagen als Schwerpunkt der dänischen Virusausbreitung hat eine viel schlechtere Corona-Statistik als das 15 Kilometer entfernte Malmö. Zigtausende Dänen fühlen sich dort so sicher, dass sie am Wochenende die weiter für alle Ausländer offene schwedische Grenze überquerten, um in Malmö einzukaufen.

Beim Grenzverkehr mit den Nachbarn hat die dänische Regierung jetzt die Einreisemöglichkeiten durch einen zusätzlichen „anerkennenswerten“ und dabei recht dehnenswerten Besuchszweck erweitert. Seit Montag können Deutsche und alle nordischen Nachbarn nicht geehelichte oder mit ihnen verlobte Partner in Dänemark besuchen. Die Paarbeziehung müsse aber schon mindestens ein halbes Jahr andauern, es müsse „mehrfach physische Begegnungen“ gegeben haben, und als „Beweis“ akzeptieren die dänischen Grenzkontrolleure unter anderem gegenseitige SMS-Mitteilungen.

Corona macht aus Noma eine Bürgerbar

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Betrieb in der Küche des Noma – vor der Pandemie.

Nebenwirkung

Sterneküche mit Bacon und Cheese

von Thomas Borchert

Das „Noma“ in Kopenhagen ist hochfein und weltberühmt – jetzt gibt’s dort Burger. Fürs erste.

Zunächst ein paar Zahlen zu Kopenhagens weltberühmtem Gourmettempel „Noma“ aus der Zeit vor Corona: Zwei Michelin-Sterne, vier Mal zum besten Restaurant der Welt gekürt, vier Monate Wartezeit auf einen Tisch und minimum 400 Euro für ein Menu. Ohne Wein.

Kommende Woche startet das Restaurant nach der Zwangspause wieder neu: als Burger- und Weinbar, natürlich mit Takeaway und Lichtjahre unter den gewohnten Preisen. Umgerechnet 16 Euro sollen der klassische Cheeseburger wie auch die vegetarische Alternative kosten. Reservierung überflüssig.

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En ny utrolig historie fra den forrykte, menneskefjendsk statsborgerskabs-djungle

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10.05.2020

Jeg vil gerne forære Mattias Tesfaye en bog

Historien om forfatteren Annette Herzogs kamp for dansk statsborgerskab er et ridt gennem en forrykt og menneskefjendsk regeljungle. Du skulle læse hendes bog, Tesfaye – som dokumentation for hendes danskkundskaber. Den vil ramme dig i hjertekulen.
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Tegning: Rasmus Sand Høyer

 

Forfatteren Annette Herzog fortæller i ”Hjertestorm/Stormhjerte” om 13-14-årige i lyst og nød med alle de indre eksplosioner, som man kalder for pubertet. Jeg er kommet et halvt århundrede længere hen i livet og tilhører ikke målgruppen. Men denne grafiske ungdomsroman, skrevet i et krystalklart smukt sprog, fik selv mit hjerte til at banke hurtigere.

Samme virkning havde det brev, hvori Udlændinge- og Integrationsministeriets Indfødsretskontor i januar i år meddeler Annette Herzog, som i sine 29 år i landet har skrevet 39 børne- og ungdomsbøger på dansk: ”Du kan ikke blive dansk statsborger nu”. Med den begrundelse, at ansøgeren ikke opfylder ”de gældende krav om dokumentation for danskkundskaber”. Read the rest of this entry »

Dänemark und Corona: Hab ich Fake News produziert?

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Dänemark hat sich für ein Jahr in einen Polizeistaat verwandelt.. Aber es hat sich für unseren Korrespondenten ganz und gar nicht wie in einem Polizeistaat angefühlt.

Nebenwirkung

Dänemark: Polizeistaat für ein Jahr

  • von Thomas Borchert

Die dänische Hammerstrategie gegen Corona ist kein Fake – Verteidigungsrede eines Korrespondenten in eigener Sache.

Notfalls mit Militär“ stand über dem ersten Bericht, erschienen am 14. März, über den schnellen, harten Corona-Lockdown in Dänemark. Ziemlich vorn im Text folgte ein Satz, der mehr ungläubige Leserpost ausgelöst hat als alle meine noch so verwegenen FR-Artikel aus Skandinavien zusammen: „Die Gesundheitsbehörden können ab sofort Zwangstests, Zwangsimpfungen sowie Zwangsbehandlungen anordnen und für die Durchsetzung ihrer Anordnungen neben der Polizei auch Militär sowie private Wachdienste einsetzen.“ Damit habe ich diese Zeitung auf den ersten Platz einer Youtube-Hitliste für die verrücktesten Fake News zu Corona gehievt und bekomme nach fast zwei Monaten immer noch Mails aus dem Büro der Chefredaktion weitergeleitet: „Mögen Sie vielleicht auch diesem Leser antworten?“

Gerne, antwortet man, als Nebenwirkung über möglicherweise subtile Chef-Ironie grübelnd. Aber vor allem mit Verständnis für die Zweifler: So ein brutales Regiment im Land der Hygge mit dem oft glücklichsten, in ganz schlechten Jahren drittglücklichsten Volk der Welt? Unmöglich.

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DDR i Roskilde? – Politikens Bagside fortsætter

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Roskildes nyeste DDR-skilt viser, at cyklister gerne må dreje til højre, når der er rødt. Dog i på de her billede, som er fra Tyskland. Foto: Roskilde kommune

Skal Roskilde Festival ændre navn til ‘Weltfestspiele der Jugend und Studenten’?

Roskilde får endnu flere trafiksignaler fra Tyskland.

Bagsiden

I sidste uge berettede vi om den mystiske ’Ampelmann’ eller ’Ampelmännchen’, som er dukket op ved et fodgængerfelt i Roskilde. Figuren, der viser, om fodgængere skal stå eller må gå, er ikke som de andre, der ses i Danmark. Den var kendt og elsket af borgerne i DDR (Deutsche Demokratische Republik), og da Muren faldt, forlangte borgerne, at de kunne få lov at beholde ’Ampelmann’, som siden også har bredt sig til enkelte byer i Vesttyskland. Bl.a. Hamburg.

Men hvordan den var havnet i Roskilde, nærmere bestemt overgangen mellem Read the rest of this entry »

Omtale af ens navn og “arbejde” på Politikens Bagsiden er ikke det værste

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Turister fra det tidligere Østtyskland vil uden tvivl føle sig hjemme, når de afventer grønt signal i Roskilde. Foto: Johan Bayer

Ingen aner, hvordan østtysk trafiklys er havnet i Roskilde

Kommunen undrer sig, men siger, at det ikke er i strid med reglerne.

Bagsiden

I det tidligere DDR var det ’Ampelmännchen’, der viste fodgængerne, om de skulle gå eller stå. Nu er selvsamme figur dukket op i Roskilde ved overgangen mellem Helligkorsvej og Byvolden. Og, hvordan den er havnet der, er et mysterium.

Det er Danmarks-korrespondent for avisen Frankfurter Rundschau, Thomas Borchert, der har gjort Bagsiden opmærksom på sagen, efter at han selv hørte om den fra en ven i Roskilde.

»Min ven mente, at jeg som medarbejder på ’Frankfurter Rundschau’ skulle være den rette til at gå i gang med undersøgende journalistik«, fortæller Thomas. Han henvendte sig derfor til Roskilde Kommunes presseafdeling, der viste sig at være lige så mystificerede som alle andre over ’Ampelmännchens’ tilstedeværelse i byen.

»Du er landet midt i et mysterie. Se vedlagte artikel fra en lokal journalist. Vi har ikke en god forklaring ;-)«, skrev pressemedarbejder Lars Emsted til Thomas Borchert.

Og ganske rigtigt har Roskilde Avis allerede skrevet en historie om den østtyske fodgængervogters genopstandelse midt i domkirkebyen. Avisen har talt med kommunens trafikingeniør Helle Schou, der er ansvarlig for lyssignalerne i Roskilde Kommune, og hun ved heller ikke, hvad der er sket, men konstaterer, at det ikke er i strid med danske lyskrydsregler at lade en østtysker styre trafikken i det pågældende fodgængerfelt.

Efter murens fald var det planen, at østtyskerne skulle have den samme type lyssignaler som resten af Tyskland. Men østtyskerne havde behov for at bevare noget af det, de var vokset op med. Så derfor lever ’Ampelmännchen’ stadig i det tidligere Østtyskland.

Og nu også i Roskilde.