Göttingen (dpa) – Wenige können so sanft in fast lyrischer Sprache, aber ohne die geringste Beschönigung von Gewalt und Grausamkeit als erdrückenden Grunderfahrungen erzählen wie Sebastian Barry. Und umgekehrt ohne Kitsch vom eigentlich hoffnungslosen, in kostbaren Augenblicken sensationell glückenden Kampf um die Rettung der Seele.
Im neuen Roman “Tage ohne Ende” lässt der irische Autor seinen Landsmann Thomas McNulty vor der großen heimatlichen Hungersnot Mitte des 19. Jahrhunderts nach Nordamerika fliehen. Im “Wilden Westen” entgeht der Teenager dem nicht minder grassierenden Hunger auf der anderen Seite des Atlantik erst als junger Saloon-Tänzer in Frauenkleidern und nach dem Versiegen dieser Einnahmequelle als Soldat. In Uniform macht er mit bei der Ausrottung der Indianer. Read the rest of this entry »