Month: November 2020

Om Inger Støjbergs “Vi skal dræne sumpen”: En gammel metafor med hæslig historie

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30.11.2020 kl. 07:00

Støjberg og Trump har begge lånt af Goebbels

»Vi vil dræne den jødisk-bolsjevistiske sump i den fortabte hovedsted Berlin,« skrev Hitlers propagandaminister, Joseph Goebbels, lige efter magtovertagelsen i 1933. Det er som selvforsvar måske lidt kortsigtet af Inger Støjberg, når hun forsvarer sit genbrug af »vi dræner sumpen« med, at den tidligere amerikanske præsident Ronald Reagan også flittigt havde benyttet sig af formuleringen. Fordi det skulle lyde lidt mindre fy, end at hun havde copy-pasted ordvalg i sit angreb på »Mette Frederiksens magtarrogance« fra valgtaberen og overdemagogen Donald Trump, som også hendes partivenner i Venstre afskyr.

Ikke bare for sprognørder gemmer sig en spændende historie bag det her. Til grund ligger et fransk ordsprog med ukendt oprindelse fra det 19. århundrede: Quand on veut dessécher un marais, on ne fait pas en voter les grenouilles. (Den, som vil dræne sumpen, skal ikke lade frøerne afstemme.)

I 1894 brugte den socialdemokratiske rigsdagsmand Bruno Schönlank ordsproget i et dundrende angreb mod det tyske postvæsens fejlbarligheder. Det lød dengang og i dag enormt catchy, holdt sit indtog i det politiske sprog og gik i den overhovedet ikke charmerende forenkling sin sejrsgang hos alverdens politikere.

Ære, hvem æren skyldes. Ingen har sørget så konsekvent, originalt og succesrigt for spredningen af dette sprogbillede som Goebbels. Politikere efter ham, som ved det, holder ikke mindst derfor fingrene fra sætningen med sumpen, som skal drænes. Altså dem med både historisk viden og ansvarsbevidsthed.

Die Kleine Meerjungfrau darf nicht verhöhnt, verspottet oder lächerlich gemacht werden

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Die Bronzefigur des Bildhauers Edvard Eriksen ist den Däninnen und Dänen heilig. Odd ANDERSEN/AFP © AFP

27.11.2020

Dänemark

Die kleine Dämonin

von Thomas Borchert

40 000 Euro Strafe muss eine dänische Zeitung zahlen. Sie hatte die berühmte Statue der Kleinen Meerjungfrau in zwei Karikaturen politisiert – und damit „dämonisiert“, begründet das Gericht.

Wer die Kleine Meerjungfrau als Corona-Symbol zeigt, sie politisch in die rechte Ecke stellt oder sonst irgendwie mit dem Bösen in Verbindung bringt, muss in Dänemark teuer dafür bezahlen. Zur Zahlung von umgerechnet 40 000 Euro hat ein Gericht in Kopenhagen nun die Zeitung „Berlingske“ verurteilt, weil sie das weltberühmte Wahrzeichen der dänischen Hauptstadt am Hafen gleich zweimal „dämonisiert“ und damit das Urheberrecht der Erben von Bildhauer Edvard Eriksen verletzt habe.

Wohl nicht nur der Chefredakteur des Blattes, Tom Jensen, rieb sich nach dem Urteil ungläubig die Augen. „Das ist ja total aus dem Ruder“, kommentierte er. Das Gericht stieß sich unter anderem daran, dass „Berlingske“ die Bronzefigur in einer Fotomontage mit Corona-Maske ausgestattet und im Bildtext als potentielle Wählerin der Rechtspopulisten verunglimpft habe. „Angst vor Corona? Dann stimmst du wohl für die Dänische Volkspartei“ – so lautete der Bildtext.

In einer Karikatur mit zombieartig verzerrten Gesichtszügen und leicht apokalyptisch finsterer Umgebung sah das Gericht ebenfalls eine unzulässige „Dämonisierung“, weil die Meerjungfrau in Verbindung gebracht worden sei mit „rechter Politik und dem Bösen an sich“. Der „politisierende Kontext“ wurde als strafverschärfend für die beiden Illustrationen hervorgehoben: „Dies geschah aus einer ausdrücklich nationalen Perspektive, in der die Assoziierung der Kleinen Meerjungfrau mit dänischen Werten, ästhetischen wie ethischen, als deren Repräsentantin offensichtlich ist.“

Das Gericht entsprach mit dem Strafmaß fast zu hundert Prozent dem von Edvardsens Erbinnen und Erben eingeklagten und für dänische Verhältnisse extrem hohen Betrag. Sie sind in Dänemark bekannt und bei Medien gefürchtet dafür, dass sie ihre 107 Jahre nach der Installierung der kleinen Bronzefigur immer noch geltenden Urheberrechte fleißig in Schadensersatzforderungen zum Ausdruck bringen.

Der Bildhauer Edvard Eriksen hatte die kleine sitzende Frau mit Flosse aus dem Märchen von Hans Christian Andersen nach dem Kopf einer Primaballerina geformt.

Die berühmte Tänzerin Ellen Price wollte Edvard Eriksen allerdings nicht unbekleidet Modell stehen, so formte der Künstler den Körper der Meerjungfrau nach jenem seiner Frau Eline.

Diese Anekdote sowie die diversen Anschläge auf die Figur – mit abgesägtem Kopf oder Arm etwa – fehlen in keinem ordentlichen dänischen Geschichtsbuch. Neuland haben die Kopenhagener Richterinnen und Richter aber mit ihrer politischen Verortung der Meerjungfrau als Symbol für alles Gute an Dänemark und dem Verbot betreten, sich daran zu vergehen. Dass zum Selbstverständnis in diesem Land eigentlich unbegrenzte Presse- und Meinungsfreiheit gehört, hatte die ganze Welt 2006 zur Kenntnis genommen.

Damals veröffentlichte die Zeitung „Jyllands-Posten“ zwölf Karikaturen des Propheten Mohammed und geriet in der islamischen Welt in die Kritik, die sich auch durch gewalttätige Proteste ausdrückte. Der verantwortliche Redakteur hatte dies mit einem Satz begründet, der in Dänemark inzwischen zu einem geflügelten Wort geworden ist und auch in keinem Geschichtsbuch fehlt: „Auch Muslime müssen sich daran gewöhnen, verhöhnt, verspottet und lächerlich gemacht zu werden.“

Corona & Schweden: Auch die zweite Welle rollt stärker als anderswo

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Karin Tegmark Wisell, Chefin der Gesundheitsbehörde, bereitet das Land auf die neuen Regeln vor. Anders Wiklund/rtr © via REUTERS

23.11.2020 15:54

Corona-Krise

Schwedens Sonderweg ist zu Ende

von Thomas Borchert

Ministerpräsident Löfven stimmt die Bevölkerung auf härtere Beschränkungen und einen „dunklen Winter“ ein.

Wenn an diesem Dienstag in Schweden das Versammlungsverbot für mehr als acht Personen in Kraft tritt, läutet das auch den Abgesang auf den weltweit bestaunten „Sonderweg“ des nordischen Landes ohne Lockdown aus der ersten Corona-Welle ein. Mit einer wahrhaft düsteren TV-„Botschaft an die Nation“ hat Regierungschef Stefan Löfven die zehn Millionen Bürger:innen zu Wochenbeginn auf einen „dunklen Winter“ nach wieder drastisch angestiegenen Infektionszahlen und Todesfällen eingestimmt: „Das klingt hart und brutal und ist es auch.“

Löfven erinnerte an die hohe Zahl von bisher 6500 Todesfällen im Zusammenhang mit Covid-19. Sie liegt, gemessen an der Bevölkerungszahl, um ein Vierfaches über der Zahl in Deutschland und noch deutlicher über denen der skandinavischen Nachbarländer. Alarmierend jetzt: In den November-Wochen sind die schwedischen Corona-Zahlen nun schon wieder viel steiler nach oben geschossen als anderswo. Vergangene Woche war die Zahl der Infektionen je 100 000 Einwohner knapp doppelt so hoch wie in Deutschland (154,2) und Dänemark (134,9) sowie mehr als fünfmal so hoch wie in Norwegen (78,2).

Dabei hatte Chef-Epidemiologe Anders Tegnell den heimischen Sonderweg ganz ohne Schul-, Geschäfts-. Restaurant- und auch ganz ohne Nachtclub-Schließungen auch damit begründet, dass man so schneller durch sein werde. Ob er damit die viel beschworene „Herdenimmunität“ meinte, wurde nie ganz klar. Seine Strategie mit Freiwilligkeit und gegenseitigem Vertrauen als Grundpfeilern der Corona-Eindämmung machte Tegnell nebenbei zu einem internationalen Medienstar, der unbeirrbar auch bei explodierenden Opferzahlen in Schwedens Altenheimen Optimismus zu verbreiten suchte: Im Herbst werde man schon sehen, dass Schwedens Weg der Richtige sei.

Es ist anders gekommen. Das zeigen auch die erneut alarmierenden, wenngleich nicht wieder Panik auslösenden Infektionszahlen aus den Heimen. Mit der im Frühjahr bedingungslosen Folgsamkeit der Regierung gegenüber den Vorgaben Tegnells und dessen Gesundheitsbehörde ist nun wohl Schluss. Der Chef-Epidemiologe selbst erklärte, er habe mit der Entscheidung, die Versammlungsgrenze von maximal 50 auf acht Personen zu senken, nichts zu tun: „Das ist der Willen der Regierung.“ Auch das kurz vorher verfügte Verbot von Alkoholverkauf ab 22 Uhr geht auf eine politische Initiative zurück.

In Löfvens TV-Rede am Sonntagabend fehlte die bisher unverzichtbare Berufung auf die Behörden-Fachleute genauso wie das übliche Lob für Freiwilligkeit mit gegenseitigem Vertrauen. Dafür las der Premier seinen Landsleuten die Leviten: Zu viele hätten nach der trügerischen Corona-Sommerpause „geschlampt“. Zu etwaiger Schlamperei seiner Behörden und/oder der Regierung bei den strategischen Entscheidungen war nichts zu hören.

Dass Löfven das Ruder komplett in Richtung Lockdown herumreißt, erwartet niemand in Stockholm. Tatsächlich haben sich Schweden und die vergleichbaren Länder seit dem Frühjahr gegenseitig angenähert. Flächendeckende Schulschließungen meiden jetzt auch andere Länder mit den Begründungen, die Tegnell schon im März genannt hatte. Umgekehrt sind auch in Schweden früh drastische Teilverbote verhängt worden, wie etwa das knapp ein halbes Jahr geltende Besuchsverbot in Altenheimen.

Gespannt darf man sein, wie lange es noch dauert, bis die Nordeuropäer auch eine Maskenpflicht einführen. Tegnell hält Masken für nutzlos. Die Forderung von Oppositionschef Ulf Kristersson, ihr Tragen wie von der WHO empfohlen zur Pflicht zu machen, kontert Sozialdemokratin Annika Strandhäll noch mit der Logik des bisherigen Sonderwegs: „Es steht allen frei, eine Maske anzuwenden.“

Om Corona-nationalisme og globalisme på min mors plejehjem

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21.11.2020

Ned med coronanationalismen!

Denne pandemi kan enten besejres i et globalt fællesskab eller slet ikke. Frem for alt må den i første omgang knappe vaccineressource fordeles retfærdigt, på tværs af alle grænser.

Det er ikke kun et spørgsmål om anstændighed, men også om praktisk fornuft, skriver Thomas Borchert.

(Uddrag)

Den verdensophidsende nyhed om en snarlig vaccineindsats mod corona og den i Danmark ophidsende nyhed om den hjemlige minkindustris endeligt nåede mig på et tysk plejehjem. Selv er jeg ikke kommet så vidt, men min mor indstiller sig nu på, at hendes liv snart er slut. Jeg er i den grad taknemmelig for, at beboerne på plejehjemmene ikke som under den første coronabølge er helt afskåret fra omverdenen. De ansvarlige har siden foråret lært noget, i retning af et pragmatisk og mere humant svar på virusplagen.

I de to uger hos min mor mødte jeg meget plejepersonale, alle kvinder. Uden undtagelse har de udenlandske navne fra lande som Polen, Ukraine, Kroatien, Irak, Vietnam, Madagaskar. For en ringe løn arbejder de i den forreste coronafrontlinje, og de har ikke, som jeg, mulighed for at rejse til hjemlandet og stå en gammel eller syg slægtning bi. Det er der ellers rigeligt behov for, desværre, i disse coronatider. Hvis kvinderne i nævneværdigt omfang handlede derefter, ville de tyske plejehjem snart ikke kunne fungere.

(…) Trods al velbegrundet​ skepsis over for medicinalindustriens forretnings- og PR-interesser så var det (kommende vaccine) lige dén opmuntrende nyhed, vi kunne bruge her ved udsigten til en dyster coronavinter. ”Vi” er i denne forbindelse alle mennesker fra Sydpolen til Nordpolen, derfor også fra Gedser til Skagen.

Trods al velbegrundet skepsis over for medicinalindustriens forretnings- og PR-interesser så var det lige dén opmuntrende nyhed, vi kunne bruge her ved udsigten til en dyster coronavinter. ”Vi” er i denne forbindelse alle mennesker fra Sydpolen til Nordpolen, derfor også fra Gedser til Skagen. De to uger på det tyske plejehjem, med pligt til test og karantæne ved halvt lukkede grænser, med kaotisk regelvirvar landene imellem, hvortil kom den forbavsende nærhed i coronafortællingerne fra Vietnam såvel som fra Madagaskar, har gjort mig én ting ganske håndgribelig klart: Denne pandemi kan enten besejres i et globalt fællesskab eller slet ikke. Frem for alt må den i første omgang knappe vaccineressource fordeles retfærdigt, på tværs af alle grænser.

Alternativet er ”vaccinenationalisme”, (…) Straks nyheden om Pfizer-vaccinen var ude, gjorde sundhedsministeren i Berlin stolt rede for, hvordan hans egen regering, oven i de 56 millioner vaccinedoser, som ifølge EU’s fordelingsnøgle ville blive tildelt Tyskland, ved alskens særforhandlinger havde sikret sig næsten lige så mange doser i tilgift. Fordi vaccinen nu engang var udviklet i hans land. Med andre ord: Tyskland først. Læs også

I Danmark næsten druknede nyheden om verdens første og formodentlig snart tilgængelige vaccine, fordi skuespillet om fødevareministerens taburet og den borgerlige oppositions genopstandelse fra langvarig koma holdt alle i ånde. Det, som ikke foregår mellem Skagen og Gedser, bliver på den politiske scene og ikke mindst i medierne nedgraderet og frasorteret, som foregik det i ”Langtbortistan”. I samme ånd har Mette Frederiksens storslåede coronaoptræden været verbal nationalisme: Verden uden for landets grænser nævnes højst med afskrækkende eksempler, der skal vise, at ingen så godt som ”danskerne”, med hende selv som handlekraftig leder, har klaret at holde coronapandemien i skak.

For dette sidste er jeg som borger meget taknemmelig. Taknemmeligheden omfatter også alle dem med de udenlandske navne fra Somalia, Syrien, Irak, Polen, Afghanistan osv., som i den danske sundheds- og plejesektor arbejder på den allerforreste coronafront. Og de rumænske arbejdere, som staten udsendte for at varetage massedrabet på minkene i landet. (…) Som FN’s generalsekretær, António Guterres, så præcist formulerede det: »None of us is safe until all of us are safe.«

Desaster mit den Corona-Nerzen: Erst zu spät gehandelt und dann ohne Rechtsgrundlage

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Das Grauen: Tote Nerze
Das Grauen: Tote Nerze.© MADS CLAUS RASMUSSEN/afp
  • 15.11.2020 15:04

Nerze

Dänemark streitet über Tötung von Nerzen

  • von Thomas Borchert

Gefahr des mutierten Virus offenbar niedriger als befürchtet.

Weniger als zwei Wochen hat die Massentötung aller 17 Millionen Zuchtnerze in Dänemark gedauert, um die Ausbreitung einer Mutation des Corona-Virus unter Menschen zu verhindern. Am heutigen Montag dürfte nach Plan auch die letzte der 1200 Nerzfarmen ihre Schließung melden.

Unter gar keinen Umständen sollte die im Norden Jütlands konzentrierte Pelztierzucht zu einem „neuen Wuhan“ werden und mit dem mutierten Virus kurz vor dem Einsatz stehende Impfstoffe gegen Covid-19 gefährden. Die chinesische Stadt Wuhan gilt als der Ausgangspunkt der Pandemie.

Aktivistinnen und Aktivisten für den Tierschutz begrüßen dieses abrupte und dauerhafte Aus für die als besonders grausam verschriene Käfighaltung der kleinen Raubtiere nur ihrer Pelze wegen. Dänemark war der weltweit größte Exporteur der Pelze.

Inzwischen aber schätzt die Riege an Fachleuten bis hin zur Weltgesundheitsbehörde die Gefahrenlage durch das mutierte Virus „Cluster 5“ niedriger: Die kurz vor dem Einsatz stehenden Corona-Impfstoffe seien wohl robust gegenüber den Veränderungen. Auch die Zahl von gut 200 mit „Cluster 5“ infizierten Menschen gibt keinen Grund zu Angst vor einer zweiten Pandemie „Made in Denmark“.

Ministerpräsidentin Mette Frederiksen verkündete zum Wochenende auch schon die ersten Erleichterungen für die 270 000 vom Rest des Landes weitgehend isolierten Menschen, die in der Region der Nerzfarmen leben. „Gute Nachrichten für Nordjütland“, postete die Sozialdemokratin auf Facebook. Man habe aber an dem bedauernswerten und brutalen Aus für einen ganzen Exportzweig mit Tausenden Arbeitsplätzen nicht vorbeikönnen, um größeren Gefahren für das eigene Land und die ganze Welt vorzubeugen.

Hatten die 5,8 Millionen Bürgerinnen und Bürger im Land solche Sätze beim schnellen, harten und erfolgreichen Lockdown im Frühjahr noch mit überwältigenden Umfragewerten quittiert, trat ihnen jetzt eine schwer angeschlagene Regierungschefin kurz vor dem K.O. entgegen. Dass die Rechtsopposition nach einem halben Jahr Corona-Burgfrieden mit Frederiksen als allseits bewunderter Krisenlenkerin jetzt Morgenluft wittert und ihr den Ruin eines ganzen Wirtschaftszweiges ohne Not anlastet, war noch das geringere Übel.

Denn Frederiksen musste zugeben, dass es für die Anordnung zur Tötung aller Nerze in Dänemark schlicht keine gesetzliche Grundlage gab: „Ein klarer Fehler, für den ich mich entschuldige.“ Mit Sicherheit wird es auch ein teurer Fehler für die Steuerkasse bei den anstehenden Verhandlungen über Schadensersatz an die Zuchtbranche.

Die Regierungschefin wird wohl diese Woche den für Landwirtschaft zuständigen Minister Mogens Jensen als Bauernopfer präsentieren, hat aber ihren Ruf als souverän und rational handelnde Corona-Managerin verspielt. Als die Gefahren aus den Nerzfarmen längst bekannt waren, machte sie sich noch im September lustig über eine Journalistenfrage, ob nicht die Tötung von Nerzgruppen mit infizierten Tieren angebracht sei. Monatelang auch sahen die Behörden trotz der seit Mai bekannten gegenseitigen Ansteckung von Nerzen und Menschen keinen Grund, die rund 2800 auf den Farben arbeitenden Menschen intensiver als andere zu testen.

Die Hälfte von ihnen sind Arbeitskräfte aus Rumänien und anderen osteuropäischen Ländern. Der des Rassismus unverdächtige Mikrobiologe Hans Jørn Kolmos schaffte es dazu in viele Zeitungen mit seiner Bemerkung: „Es ist grotesk, dass Dänemark in einem Umfang runtergefahren ist, dass man kaum noch mit dem Fahrrad herumkommt. Zugleich fliegt man Woche für Woche Ostarbeiter ins Land und wieder heraus.“

Dies ist der von Politik, Medien und auch Gewerkschaften benutzte Sammelbegriff: Staatliche Behörden heuerten diese „Ostarbeiter“ auch noch für die Massentötung der Nerze durch Vergasung an und sie brachte sie zu jeweils mehreren Personen in Campingwagen unter.

Ein neues Wuhan durch mutiertes Corona-Virus aus dänischen Nerzfarmen?

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17 Millionen Nerze in dänischen Farmen müssen jetzt sterben.© Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scan

05.11.2020

Corona

Mutationen in Dänemark

  • von Thomas Borchert

Ein verändertes Virus auf Nerzfarmen zwingt die Regierung in Kopenhagen dazu, zu handeln.

Eine zweite Corona-Pandemie, die jetzt statt von chinesischen Geflügelmärkten von Nerzkäfigen im Norden Dänemarks ausgeht? Damit die beängstigende Aussicht nicht Wirklichkeit wird, hat die Regierung in Kopenhagen am Donnerstag die weitgehende Isolierung der gesamten Bevölkerung im nördlichen Jütland verfügt.

Weil dort bisher zwölf Menschen mit einer mutierten Variante von Covid-19 infiziert sind, sollen alle Bürgerinnen und Bürger in den kommenden vier Wochen ihren Heimatkreis nicht verlassen und müssen unter härteren Lockdownbedingungen leben als der Rest des Landes. Eine Ausbreitung der mutierten Virusform würde die Wirksamkeit der weltweit kurz vor dem Einsatz stehenden Impfstoffe gefährden.