Auszeichnung
Alternativer Nobelpreis: Greta Thunberg hat eine „unglaubliche Leistung“ vollbracht
Der 40. Alternative Nobelpreis geht an drei Frauen und einen Mann, die gegen alle Anfeindungen für eine bessere Welt streiten.
Die Entscheidung, Greta Thunberg den Alternativen Nobelpreis zu verleihen, war schon gefallen, als die 16-jährige Klimaaktivistin in der New Yorker UN-Zentrale die versammelten Machtpolitiker in unvergesslichen vier Minuten zornbebend anfuhr: „Wir stehen am Beginn eines Massensterbens, und alles, worüber ihr sprechen könnt, sind Geld und Märchen von ewigem Wirtschaftswachstum. Wie könnt ihr es wagen?“ Am selben Ort und keine 24 Stunden vor der Preisverkündung in Stockholm zeigten, wenngleich unfreiwillig, auch die wüsten Attacken des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro gegen „radikal extremistische“ Umweltschützer, „klimabesessene“ Medien und „neokolonialistische“ Fürsprecher indigener Amazonasstämme, dass die Stockholmer Jury wohl einen Nerv getroffen hat.
Denn zu den am Mittwoch verkündeten vier Preisträgern des 40. „Right Livelihood Award“ gehört auch Davi Kopenawa vom Volk der Yanomami aus dem Amazonasgebiet. Er wird ausgezeichnet für den jahrzehntelangen Kampf für sein indigenes Volk und damit gegen die Zerstörung des Amazonas-Regenwalds durch wirtschaftliche Ausbeutung. Die „Berührung mit der Zivilisation“ seit den 80er Jahren hat ein Fünftel aller Yanomami das Leben gekostet. Ole von Uexküll, Direktor der Right-Livelihood-Stiftung, hebt im FR-Interview gegen diesen düsteren Hintergrund immer wieder sehr handfeste Erfolge von Preisträgern heraus. Kopenawa, der sein Geburtsjahr mit „etwa 1956“ angibt, habe entscheidend daran mitgewirkt, dass 1992 eine Fläche zweimal so groß wie die Schweiz als Schutzgebiet für sein Volk ausgewiesen wurde. Read the rest of this entry »