Göttingen (dpa) – Die mecklenburgischen Teenager Fibi und Aram verwandeln sich in einer Autowaschanlage in Waschbären, weil eine Quatschanleitung dazu aus dem Internet seltsamerweise funktioniert.
Dieser Start von Thomas Brussigs neuem Roman “Die Verwandelten”, vom Verlag als “komischer Gesellschaftsroman” beworben, wird manchen zurückzucken lassen. Auf der anderen Seite hat sich Brussig (55) seit seinem Vereinigungs-Bestseller “Helden wir wir” Mitte der 90er Jahre und dem Nachfolger “Am kürzeren Ende der Sonnenallee”, erfolgreich verfilmt als “Sonnenallee”, dem Publikum als immer unterhaltsamer Autor mit Falkenblick für Grotesk-Komisches eingeprägt.
Im neuen Buch greift er ins Volle und lässt seine beiden Hauptpersonen als Waschbären, “aber unter Beibehaltung ihrer seelischen Identität”, nach ihrer Tierwerdung das elterliche Zuhause im Dorf Bräsenfelde ansteuern. Das quicklebendige, trotzige Teenagermädchen Fibi kann sich auch als Waschbär munter unterhalten, während der zurückhaltendere Aram Menschen gegenüber verstummt. Vor allem aber hadert der talentierte Fußballer damit, dass die grundlegende Veränderung ausgerechnet am Tag vor seinem vielversprechenden Probetraining beim “Hasfau” (HSV) ihren Gang nehmen musste. Ansonsten aber nehmen Fibi und Aram den neuen Status und dessen vollkommen unerklärliche Ursache sensationell, denkt man als Leser, gelassen hin. Read the rest of this entry »