Dette er en kommentar: Jyllands-Posten har et fast korps af personer, der kommenterer vores samfund. Kommentaren er udtryk for skribentens egen holdning.
Frederiksen bør meget hurtigt forklare vælgerne, hvordan hun vil klare sig uden DF-doping
Med en halvering af DF-stemmetallet kan man især forudse hårdt arbejde for Frederiksen som valgets vinder, hvis ikke hun vil lide samme skæbne som Tour de France-vinderen Bjarne Riis.
Nytter det noget ikke at tale om det forkerte partnervalg herhjemme?Arkivtegning: Rasmus Sand Høyer
Den venskabelige tv-”duel” mellem Mette Frederiksen og Lars Løkke Rasmussen i søndags kunne ikke hele tiden fastholde min opmærksomhed. Jeg zappede af og til over til nyhederne på mit eget modersmål. Her rullede hele tiden nyt ind fra Wien om skandale-videoen med den østrigske vicekansler, Heinz-Christian Strache. Lige inden deres sidste valg i 2017 sidder han gennnemsvedt og beruset på Ibiza og vil indgå gangsteraftaler med en ung, formodet stenrig kvinde fra Rusland; han er parat til at sælge halvdelen af sit land inklusive pressefriheden for egen vindings skyld. Men jeg undrede mig over, at Lars Løkke blev ved at være i billedet, selv om jeg havde zappet væk fra ham. Og da ”Tagesschau” (en gammeldags nyhedsudsendelse uden råbende studieværter)viste billeder fra et EU-valgmøde i Milano med ultranationalisterne Salvini, Le Pen, Wilders og Jörg Meuthen fra Alternative für Deutschland, stod Mette Frederiksen ved deres side. Read the rest of this entry »
Thomas Borchert, deutscher Korrespondent in Dänemark hat keine hohe Meinung von Mette Frederiksen. Er schreibt in Jyllands-Posten: Sie hat ihre eigene Partei auf einen Paarlauf mit der Dänischen Volkspartei bei der strammen Ausländerpolitik eingeschworen. Wer aus Moral und Anstand beim endlosen Wettlauf um das nächste schlagzeilenträchtige Verbot gegen irgendwas mit Islam verweigert, kommt an den Pranger und wird abgestraft.” Indm er so über Dänemarks kommende Ministerpräsidentin schreibt, zeigt der deutsche Journalist, dass er ein mutiger Mann ist.
Aber werden nicht die Kumpels Mette und Tulle (Spitzname für den Chef der rechtspopulistischen DF) nach der Wahl ein Gesetz zusammenstricken, mit dem die Gesellschaft zersetzende Kräfte wie Borchert aus dem Land gewiesen werden? Wir gehen davon aus.
ThomasBorchert, tysk korrespondent i Danmark, har ikke høje tanker om Mette Frederiksen. Han skriver i Jyllands-Posten: ‘ Hun har taget sit eget parti i ed på et parløb med DF om den stramme udlændingepolitik.
Den, som med moral og anstand nægter at løbe med i det endeløse væddeløb mod det næste overskriftsudløsende forbud mod et eller andet med islam, kommer i gabestokken og bliver straffet.’ At skrive sådan om Danmarks kommende statsminister viser, at den tyske journalist er en modig mand.
Men mon ikke at makkerparret Mette og Tulle får strikket en lov sammen efter valget, som ekspederer samfundsnedbrydende kræfter som Borchert ud af landet? Vi tror det.
“Meget tyder på, at vælgerne også fravælger den regeringsmodel, Frederiksen lægger op til. Hun skal nok blive den næste regeringsleder, men i en lige så svækket position som den nuværende. For DF får kraftig tilbagegang, og de partnere i rød blok, som hun har skubbet fra sig, får en kraftig fremgang. Det minder mig som sagt om H. C. Andersens eventyr. Barnet, som siger sandheden om kejserens nye klæder, er den unge Mette Frederiksen. I 2001 advarede hun nemlig mod sit partis tilnærmelser til de fremmedfjendske populister: »Hver gang vi træder et skridt til højre, er der andre, der tager to. Vi kan ikke vinde slagsmålet.« Spøjst, at barnet, som sagde sandheden, i mellemtiden selv er blevet kejseren uden klæder.”
Linke Parteien profitieren von der Sorge ums Klima
von Thomas Borchert
Demoskopen sehen Rechtspopulisten vor den Wahlen in Dänemark im freien Fall.
Kurz vor zwei Wahlen in Folge stellt die Sorge um das Klima bei den Dänen den Dauerbrenner Flüchtlinge und Zuwanderung immer stärker in den Schatten. Die nördlichen Nachbarn Deutschlands stehen bei der Europawahl und den nationalen Wahlen nur zehn Tage später vor einem Linksruck und massiven Verlusten der bisher so starken Rechtspopulisten. Fast im freien Fall sehen alle Umfragen derzeit die Dänische Volkspartei (DF), die seit zwei Jahrzehnten als Mehrheitsbeschafferin bürgerlichen Regierungen die extrem harte dänische Ausländerpolitik diktieren kann. Read the rest of this entry »
Als nicht-dänischer Wahlbeobachter geht mir jedesmal das dänische Märchen vom Kaiser in den neuen Kleidern durch den Kopf, wenn ich an Mette Frederiksen denke – auch als der Berliner Chefredakteur ein Porträt von Dänemarks wahrscheinlich kommender Regierungschefin bestellte. „Hat sie vielleicht ein Rezept für die deutsche Sozialdemokratie, die lebensgefährlich darniederliegt?“ fragte der. Mithilfe von Hans-Christian Andersen will ich jetzt erzählen, warum die Antwort Nein lautet.
Gemessen am kümmerlichen Ergebnis der letzten Folketingswahl hat Frederiksen ihre sozialdemokratische Partei keinen nennenswerten Zuwachs gebracht. Die Wähler wählen einfach nur eine schwache, total verschlissene Regierung ab. Dass der „rote Block“ so einen gewaltigen Vorsprung hat, muss den anderen Parteien dieses Lagers, Volkssozialisten, den sozialliberalen und der Einheitsliste zugeschrieben werden. Und die hat Frederiksen mit kaiserlicher Selbstsicherheit von der Regierungsbeteiligung ausgeschlossen. Read the rest of this entry »
(Als einer von 7 “Wahlbeobachtern” für die Zeitung hab ich diesen Kommentar geschrieben. Dies ist die Übersetzung. Erschienen am 10.Mai 2019).
Schaudern in Deutschland: Passiert das wirklich im freundlichen Dänemark?
Wahlbeobachter: Stellt euch vor, da kandidiert jemand ungehindert mit der Forderung nach Deportation aller Juden für das Folketing
Von Thomas Borchert
Der Kandidat Rasmus Paludan Foto: Philip Davali/Ritzau Scanpix
Wie erklärt man deutschen Lesern den dänischen Wahlkampf? Was ist da so ganz anders? Mein erster Anlauf für die „Frankfurter Rundschau“ ist nach einem Fehlstart etwas holprig ausgefallen. Genau eine Stunde vor Lars Løkkes Ausrufung der Wahl war der Artikel über die Zulassung der Paludan-Partei fertig und gemailt. Für meine Landsleute südlich der Grenze schien das auch ohne feststehendes Wahldatum hochinteressant: Dass jemand mit der Forderung nach Deportation aller Muslime, dem Verbot ihrer Religion und der Ankündigung vom „Blut der fremden Feinde in den Kloaken“ ungehindert antreten kann und laut Umfragen Chancen hat.
Auch beschrieb ich, selbst überrascht, dass die staatstragenden Parteien Venstre und Sozialdemokratie über eine möglichen Zusammenarbeit mit solchen Kräften erst nach der Wahl Stellung wollten. Naser Khader von den Konservativen verkündete im Radio, man müsse einfach abwarten, ob denn diese neue Partei im Folketing für den blauen oder den roten Block stimmen werde. Für deutsche Leser klingt das nach den unglücklichen Erfahrungen mit einem zuerst auch von niemandem so recht ernstgenommenen Landsmann bizarr: So etwas im freundlichen Dänemark?
Dann kam die Nachricht vom Wahldatum 5. Juni. Lars Løkke zog jetzt zu Paludan genau die Parallele, die sich jedem mit ein bisschen Geschichtskenntnis aufdrängt: „Sidst man hørte om sådan nogle tanker, hvor der var en bestemt religion, der skulle trykkes ud, og folk, der skulle deporteres, det var dengang i mellemkrigstiden og i 2. verdenskrig.“ Das hab ich in aller Eile nachträglich (sowie froh!) in den Artikel eingefügt und die Sätze über das atemberaubende Schweigen von Venstre und Sozialdemokraten gestrichen.
Leider war weder Platz noch Zeit war für das Kleingedruckte mit Fragezeichen dahinter. Wie glaubwürdig klingt dieser Ausschluss der Zusammenarbeit mit Paludan eigentlich in den Ohren dänischer Wähler? Løkke polterte in der ersten partilederdebat, er könne sein „Regierungsprojekt“ nicht von den „Nye Borgerlige“ abhängig machen, wenn die ultimativ den Austritt Dänemarks aus internationalen Konventionen verlangen. Die Wähler wissen aber ganz genau, dass Venstre seine Ministerposten schon lange bereitwillig von der Dansk Folkeparti (DF) abhängig gemacht hat und dies auch liebend gern weiter tun würde. Kristian Thulesen Dahl sagt in seinen Wahlkampf mehrfach täglich, dass für DF der Austritt aus der Menschenrechts- und der Flüchtlingskonvention ganz oben auf der To-Do-Liste steht. Von der neuen Konkurrenz noch schärfer rechts unterscheidet ihn hier einzig das Wörtchen „ultimativ“.
Løkke hat Pernille Vermund inzwischen schon gelobt, weil sie sich „moderiert“ habe, und das kann bei Bedarf wohl auch ein Paludan liefern. Der ziemlich hoffnungslos hinten liegende Amtsinhaber weiß ja ganz genau, dass er sein „Regierungsprojekt“ allenfalls mit DF plus diesen beiden beim maximalen Ausreizen des „Ausländerthemas“ retten könnte. Wie weit wird er das treiben? Vom Rednerpult im Folketing verkündete Løkke schon mal, er strebe „Steuersenkungen für hart arbeitende Dänen mit kleinen Einkommen“ an, während „andere das Geld lieber für arbeitslose Ausländer anwenden“. Das hör ich auch als hier lebender Ausländer mit Interesse, vor allem aber mit Schaudern und wünsche allen Dänen einen guten Wahlkampf. Den mit den kleinen sowie mittleren Einkommen und warum auch nicht den mit den hohen.
Valgobservatør: Thomas Borchert, (f. 1952) tysk korrespondent, bosat i København, på Falster og en smule i Berlin. Han skriver for Frankfurter Rundschau og er forfatter til en bog med titlen ”Gebrauchsanweisung für Dänemark”. Som observatør har han oplevet danske valgkampe siden 1984. Han er mest interesseret i, hvordan der kan blive plads til andre temaer end udlændingepolitik som klima, bolignød, social ulighed og bevarelsen af demokrati i et splittet Europa.
Dette er en kommentar: Jyllands-Posten har et fast korps af personer, der kommenterer vores samfund. Kommentaren er udtryk for skribentens egen holdning.
Gys i Tyskland: Sker dette virkelig i det venlige Danmark?
Valgobservatør: Tænk, at nogen med krav om deportation af alle muslimer uhindret kan stille op til Folketinget.
Tyske læsere, med ulykkelige erfaringer med en landsmand, som heller ikke rigtig blev taget alvorlig i starten, måtte jo finde dette bizart: Sker dette virkelig i det venlige Danmark? Foto: Philip Davali/Ritzau Scanpix
Thomas Borchert
tysk korrespondent, bosat på Amager og Falster
Valgobservatørerne
Hvordan forklarer man tyske læsere den danske valgkamp? Hvad er det, der er helt anderledes?
Mit første forsøg på at formidle det til Frankfurter Rundschau faldt ikke helt heldigt ud. Præcis en time før Lars Løkke udråbte valget, var min artikel om godkendelse og opstillingsberettigelse af Paludan-partiet færdig og sendt afsted. For mine landsmænd syd for grænsen var det i sig selv også uden valgdato yderst interessant: Tænk, at nogen med krav om deportation af alle muslimer, forbud mod deres religion og opfordring til at lade »de fremmede fjenders blod strømme i kloakkerne« uhindret kan stille op til og ifølge meningsmålinger også har chance for at komme ind i Folketinget!
Jeg beskrev også – og var selv overrasket – at de store statsbærende partier Venstre og Socialdemokratiet ikke ville tage stilling til et muligt samarbejde med sådanne kræfter før efter et valg. Naser Khader fra De Konservative udtalte i radioen, at man jo måtte vente og se, om det nye parti ville støtte den blå eller den røde blok. Tyske læsere, med ulykkelige erfaringer med en landsmand, som heller ikke rigtig blev taget alvorlig i starten, måtte jo finde dette bizart: Sker dette virkelig i det venlige Danmark?
Hvor vidt vil Lars Løkke drive det?
Så kom nyheden om valgdatoen den 5. juni. Lars Løkke drog nu præcis den parallel, som trænger sig på hos enhver med en smule historiekendskab: »Sidst man hørte om sådan nogle tanker, hvor der var en bestemt religion, der skulle trykkes ud, og folk, der skulle deporteres, det var dengang i mellemkrigstiden og i Anden Verdenskrig.« Det fik jeg i al hast efterfølgende føjet ind i artiklen, og sætningerne om den monstrøse tavshed fra Venstre og Socialdemokratiet blev slettet.
Dänemarks Regierungschef Lars Løkke Rasmussen hat am Dienstag Neuwahlen für den 5. Juni ausgeschrieben. Dabei darf eine neue Partei antreten mit der Forderung nach „ethnischer Säuberung“ bezogen auf alle Muslime und der Parole, das „Blut der fremden Feinde“ solle „in die Kloaken fließen, wo es hingehört“. Die Partei „Strammer Kurs“ kann nach Umfragen auf Parlamentssitze hoffen. Read the rest of this entry »
Die Pläne der Regierung betreffen auch Frauen und Kinder – und könnten Menschenrechtskonventionen verletzen.
Dänische Kämpfer der Terrormiliz „Islamischer Staat“ mit doppelter Staatsangehörigkeit sollen in Zukunft auf dem Verwaltungsweg ausgebürgert werden. Und zwar noch während sie im Ausland sind und ohne dass ein Gericht sie für eine strafbare Handlung verurteilt hat. „Jetzt setzen wir auf Härte gegen diese Fremdenkrieger“, kommentierte Inger Støjberg, Ministerin für Ausländer und Integration, in Kopenhagen den Gesetzentwurf.