Berlin (dpa) – So niederschmetternd und schön, befremdlich und vertraut zugleich lässt sich eine durchwachte Nacht umschreiben: «Aber für den Schlaf brauchte es die Ruhe des Verstandes, seine Zutraulichkeit zum Leben und das Verzeihen durchlebten Kummers, und Woschtschew lag in trockener Anspannung des Bewusstseins und wusste nicht – ist er nützlich auf der Welt oder kommt alles glücklich ohne ihn aus?» Andrej Platonows 1930 geschriebener und von Gabriele Leupold jetzt neu übersetzter Roman «Die Baugrube» ist so prall gefüllt mit überraschenden, auf wundersame Weise fesselnden Sätzen, dass man fast jede Seite wieder aufschlagen und neu lesen möchte.