Koranverbrennungen lösen Osterkrawalle in Schweden aus

Der Brandstifter von nebenan: Dänischer Rechter provoziert Krawalle in Schweden
19.04.2022
Von: Thomas Borchert
Ein Rechtsradikaler aus Dänemark löst mit geplanten Koranverbrennungen Straßenkämpfe in Schweden aus.
Norrköping – Mit Koranverbrennungen oder auch nur deren Ankündigung hat ein Rechtsradikaler aus Dänemark in Schwedens Städten Straßenkämpfe übers komplette Osterwochenende hinweg ausgelöst. In Norrköping kamen drei junge Männer nach Warnschüssen der Polizei ins Krankenhaus. Sie seien „in Notwehr“ getroffen worden, erklärte Reichspolizeichef Anders Thornberg und warf Randalierenden Mordabsichten gegenüber Einsatzkräften vor. Im Malmöer Migranten-Stadtteil Rosengård wurden eine Schule und ein mit Fahrgästen besetzter Bus in Brand gesteckt. Auch in Stockholm, Linköping und Örebro gingen Polizeifahrzeuge in Flammen auf.
Am Karfreitag erlitten 16 Polizist:innen leichte Verletzungen, als die offenbar unterbesetzte Ordnungsmacht zeitweise vor knapp 200 Vermummten flüchten musste. Ministerpräsidentin Magdalena Andersson sagte: „Ich gehe davon aus, dass die Polizei entschlossen handeln wird, um Ruhe und Ordnung wiederherzustellen.“ Eine halbes Jahr nach Amtsantritt und fünf Monate vor Wahlen sind die Osterkrawalle auch ein harter Rückschlag für Anderssons Linie: Sie will ihre Sozialdemokratische Partei mit immer neuen Initiativen für härtere Strafen, Aufrüstung und zusätzliche Polizei-Kompetenzen bei Integrationsproblemen profilieren.