Friedensnobelpreis für Verteidiger der Meinungsfreiheiheit

08.10.20211
Pressefreiheit
Friedensnobelpreis: Mit Fakten gegen Diktatoren
Dmitri Muratow und Maria Ressa erhalten den Friedensnobelpreis. Den Zusammenhang zwischen Journalismus und Frieden erklärt das Komitee anhand eines historischen Beispiels.
Die erste Frage nach der Verkündung des Friedensnobelpreises an die Journalistin Maria Ressa von den Philippinen und ihren russischen Kollegen Dmitri Muratow für die „mutige Verteidigung der Meinungsfreiheit“ war klar: Was hat der Einsatz für die Meinungs- und Pressefreiheit mit der Verhinderung von Krieg auf der Welt zu tun? „Es sind demokratische Gesellschaften mit Meinungsfreiheit, die den Frieden verteidigen“, antwortete die Vorsitzende des norwegischen Nobelkomitees Berit Reiss-Andersen. Sie hob das furchtlose journalistische Standhalten Ressas gegen direkte, gegen sie persönlich gerichtete Morddrohungen des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte heraus. Der sein Land extrem brutal regierende Diktator hat Ressa vor laufender Kamera mit Mord durch ihn persönlich gedroht.
In der Preisbegründung hieß es, dass der zweite Preisträger Muratow 24 Jahre als Chefredakteur der unabhängigen russischen Zeitung „Nowaja Gaseta“ durchgehalten habe, auch nachdem sechs seiner Mitarbeiter:innen ermordet worden waren. Zu den Opfern von Auftragskillern gehörte 2006 die Redakteurin Anna Politkowskaja nach ihren Enthüllungen über den Krieg in Tschetschenien.