Rezension von Lutz Seilers großartigem Roman-Debüt “Kruso”
Seiler weckt mit diesem Buch bei mir Erinnerungen an Uwe Johnsons “Jahrestage”, aber auch an ein bisschen an Thomas Pynchon. Hier die dpa-Rezension zum 500-Seiten-Roman über die DDR-Dropouts im Sommer 89 auf Hiddensee.
Es liest sich von Anfang bis Ende klasse. Und es stimmt genau, was der Tagesspiegel-Rezensent über den “Sound” dieses Buches schreibt: “Erstaunlich, wie unsperrig Seiler seine Sätze modelliert, ohne je in einen süffig-kulinarischen Ton zu rutschen. Überhaupt, der Ton: Als Ed die Gedichte seines Freundes zu einem Band ordnet, kann er „hören, dass es stimmte, er hörte den Ton“. In „Kruso“, so würde Ed als Leser sagen, „stimmt“ alles, man kann es hören. Es ist der Rhythmus dieser Prosa und ihre Bilder, in denen von „verbrauchter Anwesenheit“ oder dem „Vorhof des Verschwindens“ die Rede ist.”